Schweizerischer Eisenbahn-Amateur-Klub Zürich SEAK

Die Vereinigung der Eisenbahnfreunde

 
 


Aufnahmen und Texte, sofern nicht anders angegeben, von Bernhard Ledermann


Der SEAK am Weissenstein


Liebe Eisenbahnfreunde

Am 14. September 2020 besuchte eine 14-köpfige Delegation des Schweizerischer Eisenbahn-Amateur-Klub Zürich, www.seak.ch den Weissenstein. Die traditionelle-Knabenschiessen-Exkursion widmet der SEAK in den letzten Jahren dem Thema neue Infrastrukturprojekte (NIP). Dieses Jahr wurde mit dem Weissensteintunnel eine Sanierung von einem bestehenden Objekt ausgewählt. In Zusammenarbeit mit der bls und dem Verein Tunnelkino, www.tunnelkino.ch konnte so ein informatives Vormittagsprogramm zusammengestellt werden.

Auf dem Bild 8895 sehen wir die zufriedenen SEAKler in Oberdorf nach der Begrüssung wo sie nächstens den Extrazug, gebildet aus dem ABe 526 290-6, ex ABe 4/4 11 von der SOB und den WK 012 und 011, besteigen werden. Nach rund 2,6 km Tunnelfahrt konnte ausgestiegen werden mit dem Bild 8897 in Blickrichtung Gänsbrunnen, deutlich ist auch die 18 Promille-Rampe ersichtlich. Auch wenn das Bild 8904 unscharf ist, erkennen wir die SEAKler beim Apéro, welcher auch frisches Quellwasser aus dem Tunnel beinhaltet. 


Mehr über den Standort und Quelle entnehmen wir auf dem Bild 8908, welches sich ebenfalls im nun gut 114 Jahre alten Weissensteintunnel befindet. Auf dem Bild 8910 können wir noch einen Blick auf das Gewölbe im jetzigen Zustand werfen, welches auch entsprechend saniert wird, mehr dazu im untern Teil der Reportage. Nach der Weiterfahrt nach Gänsbrunnen konnte dort u.a. der fahrplanmässige R 7539 von Solothurn nach Moutier mit dem bereits im THURBO-Design versehene ABe 526 264-3 ex RM/BLS abgelichtet werden. (Bild 8911). 


Auf der Rückfahrt durch den Weissensteintunnel kam die SEAK-Delegation bei einer Vmax mit 30 km/h in den Genuss eines historischen Films zum Thema Weissenstein, welcher speziell für das Tunnelkino produziert wurde. (Bild 8915). Wieder in Oberdorf angekommen konnten wir vom offenen Güterwagen noch den einfahrenden R 7540 mit einer RBDe 560-Pendelkomposition Typ Domino unterwegs von Moutier nach Solothurn ablichten, bevor die Verabschiedung des Teams vom Verein Tunnelkino erfolgte. (Bild 8917


Danach stellte uns Herr Alex Veigl, zuständiger Projektleiter der bls das Sanierungsprojekt noch näher vor. So beinhalten die dazu budgetierten CHF 146 Mio nicht nur die Sanierung des 3700 m langen Tunnels für eine weitere Nutzungsdauer von 25 Jahre, sondern auch noch drei weitere Punkte:

  • Bauliche Anpassungen an vier Haltestellen sowie den zwei Bahnhöfen Oberdorf und Gänsbrunnen mittels Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) 
  • Erneuerung mehrerer Fahrbahn- und Fahrleitungsabschnitte sowie auch Sanierungsarbeiten am Geissloch- und Corcellesviadukt
  • Neuordnung der Liegenschaften im Bereich der Haltestellen und Bahnhöfe Oberdorf und Gänsbrunnen 

Zu diesen drei Punkte habe ich vor zu einem späteren Zeitpunkt ausführlich berichten, wenn ich die betreffenden Baustellen besucht habe was in den Jahren 2021/2022*  der Fall sein wird. 

Nun wieder zurück zum Hauptobjekt Weissensteintunnel, welcher vom 13. Juni 2021 – 09. Dezember 2022* mit einer Totalsperre belegt wird. Denn insgesamt werden die Bauarbeiten ins sechs TU Submissions Lose eingeteilt. Die Lose 3 und 4 beinhalten insgesamt 4‘220 m, davon fallen 3‘699 m auf den Weissensteintunnel (Los 4) sowie 182 m auf den Bahnhof Oberdorf resp. 339 m auf den Bahnhof Gänsbrunnen im Los 3. 

Wie wir bereits von den Fotos entnehmen konnten, sind im Tunnel folgende bauliche Massnahmen vorgesehen: Neben den Erneuerungen der Fahrbahn und Optimierung der Gleisanlage sowie der Tunnelentwässerung stehen auch Gewölbeinstandsetzungsmassnahmen unterteilt in drei Typen im Bauprogramm :

  • G1: auf einer Gesamtlänge von 1‘624 m werden aufgeteilt in drei Bereiche Gewölbeinstandsetzungen vorgenommen
  • G2: auf einer Gesamtlänge von 1‘550 m werden auch aufgeteilt in drei Bereiche Gewölbeverstärkungen vorgenommen
  • G4: auf einer Gesamtlänge von   525 m muss das Gewölbe total ersetzt werden.

Weiter integriert in diesen Bauarbeiten sind das Drittprojekt Trinkwasserleitung Lommiswil, die Erneuerungen und Anpassungen der Bankette und des Kabeltrassees, Umbau und Erstellen von Nischen sowie werden noch die beiden Tunnelportale instandgesetzt. 

Nach deren Präsentation hatten die SEAK-Teilnehmer noch die Möglichkeit sich mit Herrn Veigl individuell über dieses Projekt auszutauschen. Mehr zu diesem Projekt kann auch via BLS-Homepage unter dem Link

https://www.bls.ch/de/unternehmen/projekte-und-hintergruende/bauprojekte/sanierung-weissensteintunnel entnommen werden. 

Nach der herzlichen Verabschiedung von Herrn Veigl folgte dann der SEAK-übliche gemütliche Teil mittels Fahrt der Seilbahn Weissenstein AG auf den Solothurner Hausberg, wo wir von der Seilbahn nochmals einen Blick auf die Bahninfrastruktur und dem Südportal des Weissensteintunnels werfen können. (Bild 20200914_115949 von Hans Weiss)  Mit einem kurzen Fussmarsch das Restaurant Sennhaus, www.sennhaus-weissenstein.ch erreicht wurde um das Mittagessen einzunehmen und den Vormittag nochmals Revue zu passieren. Da sich auch das Wetter von seiner besten Seite zeigte wurde das grosszügige Zeitfenster auch für Spaziergänge  auf dem Weissenstein genutzt um die Aussicht zu geniessen, bevor dann die Heimreise nach Zürich erfolgte. 


Damit wieder eine bahntechnisch interessante Exkursion zustande kommen konnte geht ein grosses Dankeschön an Frau Tanja Schnell und Alex Veigl von der bls, den Herren Charly Zimmermann und Roger Peier vom Verein Tunnelkino für die Zusammenstellung dieses Vormittags sowie auch an das Team vom Verein Tunnelkino für den Ablauf inkl. Begrüssungsapéro, der Tunnelfahrt mittels Erläuterungen im Tunnel sowie der Fahrt nach Gänsbrunnen mit der Filmvorführung auf der Retourfahrt. Clubintern geht auch ein grosses Dankeschön an die Herren Werner Baumann, Peter Michel und Hans Weiss für die clubinterne Mitarbeit resp. Unterstützung. 

*= kurz vor der Fertigstellung dieser Reportage versandte die bls am 18. Dezember d. J. eine Medienmitteilung wo über die Verzögerung dieser Sanierung infolge eines laufenden Beschwerdeverfahrens detailliert informiert

wird https://www.bls.ch/de/unternehmen/medien/medienmitteilungen/2020/12-18-verzoegerung-sanierung-weissensteintunnel auch ersichtlich auf www.bahnonline.ch Brisanter ist jedoch die Mitteilung auf Berner Zeitung Online

 https://www.bernerzeitung.ch/wieder-verzoegert-sich-eine-tunnelsanierung-der-bls-911625034526  auch zu diesem Thema ab dem 18. Dezember d. J. ersichtlich, kopierte die zwei Links bewusst in diese Reportage damit Ihr  aktuell  dazu auf dem Laufenden seid.             

Mit diesen Bildern vom Solothurner Jura wünsche ich Euch allen eine weiterhin besinnliche Weihnachtszeit und bleibt alle gesund




Der 2er in Schlieren

Seit dem 02. September 2019 fahren die Trams auf der Linie 2 der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) wieder nach Schlieren. Denn an diesem Datum nahm die Limmattalbahn die erste Etappe vom Farbhof nach Geissweid in Betrieb. Mehr darüber kann u. a. unter dem Link https://www.limmattalbahn.ch/home/projekt/linienfuehrung.html entnommen werden.

Grund genug für den SEAK, seine traditionelle morgendliche GV-Exkursion diesem Teilstück zu widmen. Nach Stärkung mit Café und Gipfeli mittels angeregten Gespräche bei bester Stimmung im Clublokal beim Bahnhof Zürich Tiefenbrunnen warteten am 01. Februar 2020 die für die Extrafahrt angemeldeten Teilnehmer bei (noch sonnigem) Wetter auf dem Bild 2984 an der Bellerivestrasse am Zürichsee auf „Ihren Mirage“ und zwar auf den Be 4/6 1674, welchen die VBZ im Mai 1968 von den Lieferfirmen übernahm. Die gesamte Serie der Be 4/6 der VBZ umfasste 126 dieser Tramzüge, welche die VBZ in der Zeitspanne von 1966 – 1969 in Betrieb setzte. Der im Volksmund und bei den öV-Fans verwendete Übername „Mirage“ entstand, weil ähnlich wie bei den gleichzeitig von der Schweizer Luftwaffe beschafften Kampfflugzeuge vom Typ Mirage zu einer Kostenüberschreitung kam. Mehr über diese 20‘900 mm langen (LüP) Doppel-Gelenk-Tramzüge mit ihrem typischen 1960er Feeling kann via https://de.wikipedia.org/wiki/VBZ_Be_4/6_(Mirage) entnommen werden. 

 

Nach der herzlichen Begrüssung durch die VBZ-Tramführerin sowie durch das Ablichten im Bahnhof Zürich Tiefenbrunnen mit einem Cobra-Tram mit der Fassade des runden Gebäudes der Pioneering Ventrures AG (Bild 2985) fuhren die gut gelaunten SEAKler via Paradeplatz - Stauffacher - Letzigrund in Richtung Farbhof. Vom Farbhof befuhr dann der gut 52 jährige Doppel-Gelenk-Tramzug über die Stadtgrenze in Richtung Schlieren. An der neuen Haltestelle auf dem Stadtplatz Schlieren Bild 2987  konnten die SEAK-Delegation den legendär auch den Kern rund um die Tramhaltestelle, welche auch von der heutigen Gesellschaft stark geprägt wird wie mit dem Lilie Shoppingpoint im Hintergrund sowie auch dem mobilen Imbiss-Stand. Jedoch beachten wir auch die futuristische Architektur von der Dachpartie der Haltestelle am Stadtplatz von Schlieren, dieser Name natürlich auch heute noch ein Begriff mit der legendären „Wagi“ resp. SWS. Denn die SWS war zusammen mit der SIG für den wagenbaulichen Teil der Be 4/6 des Typs „Mirage“ zuständig. Betreffend Tram nach Schlieren, denn von 1900 konnte man mit der damals eigenständigen Limmattal-Strassenbahn von Altstetten nach Dietikon sowie Weiningen fuhren. Bereits 1931 fuhr die LSB nur noch bis Schlieren und zwar als 2er-Tram. 1955 stellten die damaligen Städtischen Verkehrsbetriebe Zürich infolge schlechtem Gleiszustand den Abschnitt von Schlieren zum Farbhof auf Trolleybus-Betrieb um. An der aktuellen Endhaltestelle Geissweid konnte der Be 4/6 1674 wieder fotografiert werden. Wie die Bilder 2992 und 2994 zeigen sehen wir da zwei Epochen mit dem Tram aus der zweiten Hälfte der 1960er Jahren sowie die modernen in diesem Jahrtausend erstellen Wohnblöcke mit ihren blauen Balkonverglasungen. 


Auch das Bild 2995 zeigt Schlieren in der heutigen Zeit mit den modernen Wohnblocks sowie der Parkanlage bei der Tramschlaufe Geissweid mit den zwei Tram 2000 im fahrplanmässigen Einsatz auf der Linie 2.  Bei den Bildern 2990 und 2998 konzentrieren wir uns noch einmal auf den Be 4/6 1674 von beiden Seiten mit dem entsprechend dazugehörenden Logo auf beiden Kastenseiten, sowie auch der gelben Routentafel der Linie 13 im mittleren Kastenteil. Die Gesamtmasse dieses Tramzuges beträgt 25,8 t und die Vmax 60 km/h. Weiter bieten diese "Mirage 175 Plätze an davon 47 Sitzplätze.

Die Extrafahrt führte den SEAK von Schlieren Geissweid zurück via Paradeplatz - Bahnhof Enge nach Morgental, wo dann die Teilnehmer mittels VBZ-Trolleybus der Linie 72 bis Thujastrasse sowie anschliessendem Fussmarsch ihr Versammlungslokal erreichten.

Auch diese Tramfahrt wird den Teilnehmenden in guter Erinnerung bleiben. Dazu gehört ein grosses herzliches Dankeschön der Tramführerin Frau Silvia Goldinger, den Frauen Natascha Foresti und Melinda Wanner, alle von der VBZ für das Zusammenstellen und der Durchführung dieses Tram-Extrafahrt durch die Stadt Zürich nach Schlieren sowie SEAK-intern den Herren Werner Baumann, Hans Weiss und Peter Michel für ihre Mitarbeit zum Zustandekommen dieser Exkursion.

 
 
Anrufen
Email