Schweizerischer Eisenbahn-Amateur-Klub Zürich SEAK

Die Vereinigung der Eisenbahnfreunde

 
 

Text und Aufnahmen Bernhard Ledermann


Der letzte Einsatz der EW III


Liebe Eisenbahnfreunde


Am 12. Dezember 2021, letzter Tag des Fahrplans 2021, endet auch zugleich eine 46 jährige Ära und zwar diejenige des Einheitswagens III. Viele von Euch denken dabei an die Zugskategorie "Swiss Express" wo Ihr dazu mehr unter dem Link https://de.wikipedia.org/wiki/Swiss_Express_(Zuggattung) entnehmen könnt.

Ab dem 12. Dezember 2004, wie auch aus dem Link zu entnehmen ist, verkehrten die EW III bei der bls, welche sie von den SBB (Basisvereinbarung) dazu käuflich übernahmen. Neben dem neuen Aussenanstrich entwickelte die bls in den Jahren 2005/2006 für beide Wagenklassen eine neue Bestuhlung, welche bei der Kundschaft mehr als nur gut ankam. Die EW III-Pendelzüge, welche bei der bls mit den von den SBB übernommen Re 420.5 und Re 465 bespannt wurden verkehrten u. a. bis Ende 2016 auf der Linie Bern - Langnau - Luzern, sowie auch über die Lötschberg-Bergstrecke, von 2007 - 2009 in Regelzügen sowie dann noch als Entlastungszüge in der Hochsaison. Weiter waren bis bis im Mai 2021 auch auf der BN als RE Bern - Neuenburg sowie ab Dezember 2015 auch bis La Chaux-de-Fonds im Einsatz, welche Linie ja per Fahrplanjahr 2020 zur IR-Linie 66 gehoben wurde. Weiter verkehrten sie seit dem Fahrplanjahr 2016 auch im RE-Verkehr zwischen Interlaken Ost via Spiez nach Zweisimmen. Zu diesen Einsätze habe ich Euch auch schon darüber berichtet. Grund genug heute bei prächtigen Winterverhältnissen die EW III im Simmental nochmals zu verewigen. Doch die fünf Anhänge zeigen den EW III auf den Strecken, auf welchen er in diesem Fahrplanjahr verkehrte. 

Auf dem Bild 09019 sehen wir die noch blaue Re 465 002-4 vor einem EW III-Pendelzug, formiert mit einem AD, A, B, B, B, Bt während der sonntäglichen Reserve am 28. März 2021 in Bern Bümpliz Nord. Infolge Streckensperrung Neuchâtel - La Chaux-de-Fonds (Bauarbeiten) vom 01. März - 31. Oktober 2021 wurden nur noch zwei Dienste benötigt, was zur Folge hatte dass die bls bereits die ersten Ausrangierungen vornahmen und die betreffenden Waggons zum Abbruch überführte. Mitte Mai wurden die EW III-Pendelzüge auf der BN dann durch die Triebzüge des Typs RABe 528  (MIKA) endgültig abgelöst. So verkehrten noch zwei Pendelzüge je formiert mit einer RE 420.5, AD, A, A, B, B, Bt als RE im Berner Oberland wie auf dem Bild 9217, wo am 20. Oktober 2021 die Re 420 502-7 mit ihrer Komposition als RE 4077, Interlaken Ost - Zweisimmen in Interlaken West einfährt.


Nicht vergessen wollen wir das vorherige Bild 9144 mit dem EW III-Dispopendel in Brig bespannt mit der Re 465 008-1, welcher vor allem zwischen Brig und Domodossola zum Einsatz kam.


Nun noch zu den zwei Fotos von heute, wo zahlreiche Fotografen im schön eingezuckerten Simmental anzutreffen waren, nicht nur mit Fotoausrüstung, sondern auch mit begeisterten Kinder sowie auch Hunden. Ich entschied mich für den Raum Oberwil im Simmental, wo wir auf dem Bild 9219 die mit der Re 420 501-9 und Bt 992 formierte Pendelkomposition unterwegs als RE 4072 von Zweisimmen nach Interlaken Ost antreffen. Wir beachten auch die neue bls-Fahrleitung sowie ganz links im Bild die verzuckerte Telefonleitungen mit den Holzmasten. Ein beliebtes Fotosujet auf der SEZ ist das Bauernhaus Gärbi am Simmentaler Hausweg mit der "umfahrenden" Bahn. Auf dem Bild 9220 übernahm diesen Part die EW III-Pendelzugkomposition, welche mit der Re 420 502-7 und Bt 996 bespannt war, unterwegs als RE 4073 von Interlaken Ost nach Zweisimmen.


Ich fuhr dann mit der letzteren Pendelkomposition als RE 4076 von Zweisimmen bis Spiez, welche trotz aktueller Situation sehr gut besetzt war, denn die Eisenbahnfans kamen nicht nur aus der ganzen Deutschschweiz sondern auch aus der Romandie ins Simmental um neben dem Fotografieren noch eine Fahrt zu absolvieren und vor allem bei der RE-Kreuzung in Därstetten wurden die zu öffnenden Fenster bei den Waggonübergänge rege benutzt. Mit der Führung des RE 4080, Zweisimmen - Interlaken Ost, Zweisimmen ab 17:39 Uhr endete somit eine 17 jährige Epoche bei der bls. Laut bls-SMS-Dienst erhielt dieser Zug infolge einer Betriebsstörung 46 Minuten Verspätung doch dieser Mitteilung kann ich eine erfreuliche Nachricht nachsenden. Denn wie die bls diese Woche auf Facebook mitteilte, wird SBB Historic eine Komposition mit je einem Wagentyp, (AD, A, B und Bt) übernehmen und dementsprechend restaurieren.Mehr dazu kann unter www.bahnonline.ch entnommen werden. Aus meiner Sicht eine gute Sache.

Wenn eine Ära/Epoche zu Ende geht, kommt eine Nachfolgerin wo ich hier auch noch kurz eintreten möchte. Denn heute in einem Jahr, dem Sonntag, 11. Dezember 2022 werden sicher wieder viele Eisenbahnfotografen im Simmental zu sehen sein, denn dann sollte der GOLDENPASS EXPRESS eingeführt werden. Doch zuerst gibt es im RE-Verkehr im Simmental, welcher sich infolge der aktuellen Situation auf die Strecke Spiez - Zweisimmen beschränkt eine Übergangslösung nämlich mit der Formierung von zwei RBDe 566" Pendelzügen, Typ RM bestückt mit einem B-Lego und zwei ABt, sicher auch ein Grund schon vor dem 11. Dezember 2022 wieder ins Simmental zu fahren.

Mit diesem Jahresrückblick zum EW III-Verkehr bei der bls wünsche ich Euch allen weiterhin eine besinnliche Adventszeit und bleibt vor allem gesund.



Infrastrukturnews aus Zweisimmen


Liebe Eisenbahnfreunde

Wenn wir über den Bahnknoten Zweisimmen im Obersimmental sprechen, dann kommen uns sicher aktuell die baulichen Erweiterungen zur Einführung des Goldenpass Express, geplant  ab dem 11. Dezember 2022 in den Sinn.

Im Rahmen des Bahnhofumbaues hat die bls vor fünf Jahren die bei der Einfahrt von Spiez her aus der Eröffnungszeit der damaligen Erlenbach-Zweisimmen-Bahn (EZB) erstellte Lokremise abgerissen und sie nun durch einen neuen Holzbau an der Südseite der Gleisanlagen ersetzt. Dieser 50 m lange Holzunterstand, welcher u.a. auch für die Unterbringung des Schneepflugwagen X-v 800-8 dient, wurde nun mit dem Schweizer Holzpreis "Prix Lignum" ausgezeichnet, mehr darüber kann aus dem auf bahnhonline.ch aufgeführten Beitrag https://www.bahnonline.ch/14726/bls-lokremise-zweisimmen-ausgezeichnet/ entnommen werden.

Die Bilder vom 15. Oktober 2021 zeigen die Aussenansicht mit den zehn wiederkehrenden Fensterelementen (Bild 9200) sowie ein Blick ins Innere der Lokremise, welche sich mit ihrem Aussehen auch gut in die Umgebung der benachbarten Holzbauten des Bahnhofs passt. (Bild 9201)


Sehenswert ist sicher auch das schön sanierte Aufnahmegebäude aus den EZB-Zeiten als Gegensatz zum Moderen mit der Umspuranlage. Auf dem Bild 9203 sehen wir die beiden Aufnahmegebäude der BLS und MOB mit dem RE 4076, bespannt mit dem RBDe 565 737-4, B6 612, B-Lego 518 und ABt 977 anstelle eines EW III-Pendelzuges auf dem Gleis 12 nach Interlaken Ost mit dem Rinderberg im Hintergrund. Denn wie Ihr alle wisst erreichten die erste Züge der damaligen Erlenbach-Zweisimmen-Bahn (EZB) Zweisimmen ab dem 01. November 1902, während dem die ersten Züge der MOB erst ab dem 06. Juli 1905 in Zweisimmen einfuhren und die 13 km lange Zweiglinie in die Lenk wurde am 08. Juni 1912 dem Betrieb übergeben. So mussten die Reisenden vom Normalspurbahnhof zu Fuss in den Schmalspurbahnhof gelangen resp. umgekehrt was vor allem bei regnerischem Wetter nicht so angenehm war. Mit der Einführung der damaligen EZB vor 90 Jahre in den MOB-Bahnhof mittels den Gleisen 6 und 7 konnte das Umsteigen erleichtert werden, da u. a. die schon vorhandenen Perrondächer des MOB-Bahnhofs einen vorteilhaften Schutz anboten. So konnte vom Gleis 6 auf die Züge in Richtung Montreux (Gleis 5) und vom Gleis 7 auf die Züge in Richtung Lenk (Gleis 8) umgestiegen werden. Weiter wurde auch der Billettschalter aus dem EZB-Gebäude in dasjenige der MOB versetzt und auch die beiden Stationsbüros konnten unter ein Dach gebracht werden. Das EZB-Stationsgebäude diente fortan nur noch zu bahndienstlichen Zwecken beider Bahnunternehmen. Die Gesamtkosten für diese Anpassung im Jahre 1931 beliefen sich auf 240'000.-- Schweizer Franken.


Die drei folgenden Bilder zeigen das schön sanierte Gebäude, wo heute auch Räumlichkeiten für das Zug- und Rangierpersonal beider Bahnen untergebracht sind mit dem einfahrenden RABe 535 113-5 als R 6825 von Spiez - (Bern) her auf dem Bild 9204, wo wir auch die Fahrleitungsanlagen beachten. Das Bild 9205 zeigt das nun nächstens 120 Jahre alt werdende Gebäude mit den Gleisen 7 und 6, bereits angepasst zur Einführung des GPE sowie den angepassten Perronanlagen und dem Rinderberg. Auf dem Bild 9207 sehen wir an diesem goldenen Oktobertag auch das Logo der bls in der jetzigen Rechtsform am schön sanierten Aufnahmegebäude. Wollen wir doch hier noch erwähnen, dass die damalige Erlenbach-Zweisimmen-Bahn (EZB) per 01. Januar 1942 mit der damaligen Spiez-Erlenbach-Bahn (SEB) zur Spiez-Erlenbach-Zweisimmen-Bahn (SEZ) fusionierte. Weiter ging die SEZ zusammen mit der GBS und BN per 01. Januar 1997 in die BLS Lötschbergbahn AG über, welche dann 2006 mit dem RM zur heutigen BLS AG fusionierte. Das Bild wird mit den Köpfen des RABe 535 113-5 als R 6826 nach Spiez - (Bern) und dem Steuerwagen ABt 977 als RE 4076 nach Interlaken Ost ergänzt. 


Das Schlussbild 9208 dieses Aufsatzes widmen wir noch dem GPE mit den MOB-Fahrzeugen ABe 9303 den GPE-Wagen ABst 382. Bsi 293, dem Be 4/4 1007 vor Reservewagen-Komposition dem BLS-RABe 525 029-5 sowie dem Führerstand der GDe 6002 der MOB sowie den beiden Bahnhofgebäuden.


Für die Recherchen zu den Erweiterungen vor 90 Jahre konnte ich u. a. auch auf die zwei grossen Bücher der BLS und MOB sowie das Buch "die von der BLS mitbetriebenen Bahnen" von Patrick Belloncle und Co-Autoren zurückgreifen.

Mit diesen Bildern aus dem Oberen Simmental wünsche ich Euch allen noch eine gute Zeit sowie bleibt weiterhin alle gesund.


Freundliche Grüsse



Besuch beim Dampf-Modell-Club der Schweiz


Liebe Eisenbahnfreunde

Am 28. August 2021 hatte ich die Möglichkeit zur 74. DV des SVEA in Zürich Altstetten in der Tüffenwies den Dampfmodellclub der Schweiz zu besuchen. Mehr zu diesem Verein könnt Ihr unter deren Homepage www.dmc-ch.ch entnehmen.

Die 12 Bildimpressionen zeigen durch den gut zweistündigen Aufenthalt in Zürich Altstetten. Der Bahnhof "Tüffenwies Central" Ausgangspunkt der beiden Rundkurse "Tal- und Bergstrecke", bildete nicht nur den Ausgangspunkt zu den Fahrten, welche von den Teilnehmer der SVEA-DV rege genutzt wurden, sondern wie es sich gehört auch zu Fachgespräche zwischen Gastgeber und den Gästen wie auf dem Bild 03091. Auch die 3er-Delegation des SEAK benutzte die Züge des DMC wie auf dem Bild 03096, unterwegs auf der Bergstrecke. So sehen wir nicht nur die Umgebung von der Trüffenwies mit den Hochhäuser im Hintergrund, welche Zürich Altstetten seit den 1970er Jahren prägen, sondern wir können auch ein Blick auf das 12'500 m2 grosse Gelände mit vielem Grünen werfen. Und weiter sehen wir rechts vorne die Köbi-Karrer-Brücke, benannt nach dem Sponsor, welcher den nötigen Geldbetrag des Stahlteiles spendete. Als Vorbild diente die Strassenbrücke über die Aare bei Full/Reuental, welche nächstens auch vom "SEAK-Express" überquert wurde. 


Auf dem Bild 03097, folgt mit der Brücke V ein weiteres legendäres Viadukt und zwar nach dem Vorbild Eglisauerviadukt auf der Kursbuchlinie 760, Zürich HB - Bülach - Schaffhausen. Damit eine Anlage so richtig fahren kann, braucht es auch hier eine dementsprechende Infrastruktur, wo die einzelnen Fahrzeuge unterhalten werden können wie auf dem Bild 03102 mit dem Blick rechts auf den Rundschuppen mit einer Drehscheibe, welchen wir auf dem Bild 03104 genauer betrachten können. 


Imposant wie das 1:1 an der BLS-Südrampe ist die Bietschtalbrücke im Massstab 1:11 vom DMC, erbaut 2001 mit einer Länge von 10.60 m auf dem Bild 03107. Die Höhe über den Grund beträgt 2.30 m. Auf dem Bild 03108 sehen wir nochmals die Köbi-Karrer-Brücke mit den Zügen des DMC, welche auch dementsprechend abgelichtet wurden. Inmitten von Blumen zeigt sich auf dem Bild 03110 nochmals die Brücke V mit einer Gesamtlänge von 26.50 / 27.30 m, welche in den Jahren 2011/2012 von den DMC-Vereins-Mitglieder erbaut wurde. 


Auf dem Bild 03112 sehen wir das Modell der B 3/4 1367 der SBB. Deren Vorbild wurde 1916 von der SLM an die SBB geliefert. Die Stundenleistung der historischen Maschine beträgt 736 kW und deren Vmax 75 km/h. Wie beim Vorbild kann es halt auch mal auf 5 Zoll zu einer Entgleisung führen, wie auf dem Bild 03113, doch auch hier konnten die Kollegen des DMC die Eingleisungsarbeiten  rasch ausführen und es konnte auf dem Rundkurs mit einer Länge von 880 m und 66 Weichen, welche teilweise elektrisch gesteuert werden können, weitergefahren werden. 


Sicher eine Prachtsmaschine, welche an diesem Vormittag in der Tüffenwies im Einsatz war, ist die Pennsylvania 5400 auf dem Bild 03115. Das Vorbild die Pennsylvania Railroad K4s wurde in den Jahren 1914-1928 mit einer Gesamtstückzahl von 425 Einheiten von PRR Juniara Shops (350 Exemplare) und Baldwin Locomotive Works (75) gebaut. Das normalspurige Vorbild kam auf eine maximale Stundenleistung von 2'450 kW und verkehrte mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Das Gesamtgewicht dieses Kolosses beträgt 234,609 t. Das Abschlussbild 03119 wirft nochmals ein Blick auf die Infrastruktur des DMC mit  der Aufbereitung der B 3/4 1367 für den Fahreinsatz. 


Nach den zwei kurzweiligen Stunden konnten die SVEA-Teilnehmer das Mittagessen einnehmen und dazu weiterhin ein Blick auf den Bahnhof "Tüffenwies Central" werfen.

Was die Kollegen des DMC-CH boten resp. auf Ihrem Gelände erstellt haben ist wirklich beeindruckend. Auf deren HomePage könnt Ihr noch mehr De Eisenbahn Amateur 8/2021 "Der Dampfmodellclub der Schweiz" dienten mir auch als Grundlage zu diesem Aufsatz, in welchem ich mich beim "Texten" bewusst nur auf die Bilder konzentrierte.

Ein grosser Dank für diesen Besuch in Zürich Altstetten geht an Herrn Norbert Toldo und seinem Team vom DMC-CH für deren Gesamtorganisation auch zur 74. SVEA-DV  sowie für deren herzliche Gastfreundschaft zur Mittagsverpflegung.

Mit diesen Bilder aus Zürich West wünsche ich Euch allen noch ein schöner Restsonntagnachmittag und bleibt weiterhin alle gesund.


Freundliche Grüsse


Bernhard Ledermann



Typentest GOLDENPASS EXPRESS


Liebe Eisenbahnfreunde


Ein weiteres Projekt, welches nicht nur bei uns in der Schweiz mit grossem Interesse verfolgt wird, sicher auch in Deutschland und Oesterreich ist das "GOLDENPASS EXPRESS" - Direkte Verbindung von Montreux nach Interlaken ohne Umsteigen. Mehr darüber kann unter deren Website https://mob.ch/activity/goldenpass-express/?lang=de entnommen werden und weiter sind infolge Aktualität auch Berichte wie z. B. unter www.bahnonline.ch und auch in der aktuellen Ausgabe der Schweizer Eisenbahn-Revue 8-9/2021 zu entnehmen.

Nach der Auslieferung der ersten vier von insgesamt 58 dazu speziell entwickelten Umspurdrehgestellen von Alstom in Villeneuve, konnten am 15. April 2021 der erste Interface-Wagen Bsi 293 und am 27. Mai 2021 mit dem ABst 382 der erste Steuerwagen an die MOB angeliefert werden. Die Kästen der insgesamt 23 Neubauwagen werden dazu von Stadler Rail angefertigt. Sofort begann ein intensives Testprogramm wo am 17./18.Juni 2021 auch erste Tests mit den beiden Waggons auf der Umspuranlage in Zweisimmen durchgeführt wurden.

In diesem Monat finden nun weitere Erprobungen der verschiedenen Systeme, welche für die Zulassung der Normalspur notwendig sind statt, u. a. vom 11. bis 13. August 2021 auf der Linie Fischermätteli - Schwarzenburg der ehemaligen Bern-Schwarzenburg-Bahn (BSB). Der Versuchs-zweck wurde für "Messungen Laufdynamik Tara und Brutto" definiert. Dabei wurden die involvierten bls-Re 465 014-9 (nur bei Tara) und der MOB-Bsi 293 je mit einem Messdrehgestell ausgerüstet. (Bremsen ausgeschaltet) Weiter wurden mit dem SBB-EW IV-B 126-5 und dem D-RADVE 007-6 der RailAdventure, ex-DB noch zwei Bremswagen mitgeführt.

Am 12. August 2021 sehen wir die erste Probefahrt als Zug 97717, Weyermannshaus - Schwarzenburg mit der Re 465 014-9, SBB-B-126, MOB-Bsi 293 und dem Dmz 007 der RailAdventure an diesem prächtigen Sommermorgen auf der 36%o-Rampe unterhalb der Haltestelle Moos in der ländlichen Landschaft der Gemeinde Köniz. Bild 9147. Auf der Rückfahrt von Schwarzenburg nach Fischermätteli konnte ich die Testkomposition auf dem Bild 9150 in Niederscherli als Zug 97718 ablichten. Der weisse Kleintransporter vor dem Bremswagen hinter der Re 465 014-9 gehört u. a. der bls, wo deren mobile Equipe gerade daran war die Sicherungsanlagen zu kontrollieren, wir wollen auch diese Eisenbahner nicht vergessen, welche auch einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit auf unserem Bahnnetz leisten. Am Nachmittag konnte ich nochmals zwei Streckenaufnahmen vom Zug 97752 mit dem Bild 9153 vornehmen und zwar beim Junkerewald zwischen Mittelhäusern und Niederscherli. Dahinter erkennen wir die Fahrleitung vom Typ N mit festem Tragseil und nachgespanntem Fahrdraht. Dieser Fahrleitungstyp war mehrheitlich auch auf denen von der damaligen BLS mitbetriebenen Bahnen BN, GBS und SEZ anzutreffen, wo er nun sukzessive durch den moderneren Typ R ersetzt wird. Und die zweite folgt auf dem Bild 9154 wo der Probezug 97753 soeben die Anlagen der Endstation Schwarzenburg erreicht.


Die nächsten drei Bilder in Schwarzenburg widmen wir dem am 15. April 2021 von der MOB übernommenen Interface-Wagen Bsi 293. Auf dem Bild 9156 sehen wir die Seite Interlaken des Interface-Wagens, welche mit einem kleinen Führerpult ausgerüstet ist, um so bei den Manöver in Zweisimmen die Re 465 fernzusteuern. Das Bild 9158 zeigt das Messdrehgestell am Bsi 293 auf der Seite Montreux. Weiter erkennen wir in der Mitte des Drehgestelles das ausklappbare Rollschwenkarmsystems mit den am Rollenschlitten befestigten Laufrollen. Mehr dazu kann aus der Ausgabe 6/2020 der Schweizer-Eisenbahn-Revue entnommen werden. Auf dem Bild 9159 werfen wir noch ein Blick auf das Drehgestell der Seite Interlaken sowie ein Blick in den Fahrgastraum, welcher der an den Testfahrten involvierten Eisenbahner dient. 


Weiter sind die drei Interface-Wagen auf der Seite Montreux mit den Zug- und Stossvorrichtungen zum Kuppeln der bls-Lokomotive ausgerüstet, wie auf dem Bild 9160 ersichtlich, hier zusammen mit dem SBB-B 126, Typ EW IV. Während dem Umfahren in Schwarzenburg konnte ich auch die Re 465 014-9 ablichten, welche ebenfalls mit einem Messdrehgestell ausgerüstet ist sowie mit dazugehörender Verkabelung. Auf dem letzten Bild 9161 dieses heissen 12. August 2021 verlässt der Testzug 97754, geführt von der am 01. Februar 2021 aus dem/r Refit/R3 durchlaufenen Re 465 014-9, SBB-EW IV-B 126, MOB-Bsi 293 und dem Dmz 007 der RailAdventure Schwarzenburg in Richtung Fischermätteli - Depot Holligen. Links die fahrplanmässige S6-15661 mit RBDe 565 739-0, B6 613 und ABt 979 nach Bern und dahinter das Stationsgebäude aus den BSB-Zeiten von 1907. Sicher werden bis zur Einführung des GOLDENPASS EXPRESS am 11. Dezember 2022 noch weitere Testfahrten stattfinden und es wird dazu auch wieder viel geschrieben werden, doch solche Projekte brauchen unsere Eisenbahnen damit sie sich auch weiterentwickeln können und zwar nicht nur bahntechnisch sondern auch kommerziell. 


Da die Strecke Bern - Schwarzenburg sowohl die grössten Steigungen sowie auch die engsten Kurvenradien auf dem Netz der bls aufweist, wird sie gerne auch in Absprache mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) für Testfahrten resp. für Typenerprobungen von neuen Fahrzeuge ab Industrie verwendet, wie z. B. auch schon von den SBB mit dem RABe 511 (KISS) oder auch dem RABe 501 (Giruno). 

Mit diesen Bilder von der Kursbuchlinie 306 wünsche ich Euch allen noch ein schöner Sonntag-Nachmittag und morgen ein guter Start in die neue Woche.



Umbau des Bahnhofs Wabern Part IV

Liebe Eisenbahnfreunde

Zum Umbau des Bahnhofs Wabern auf der ehemaligen Gürbetalbahn (GTB) habe ich Euch letztes Jahr bereits drei Berichte dazu übermittelt. Mehr zu diesem 70 Millionen Schweizer Franken-Projekt ist nach wie vor unter https://www.bls.ch/de/unternehmen/projekte-und-hintergruende/bauprojekte/doppelspurausbau-wabern-kehrsatz auf der BLS-Homepage zu entnehmen.

Genau auf das Jahr des Parts II (22. Juli 2020) fuhr ich am 22. Juli 2021 wieder nach Wabern um den umgebauten Bahnhof nach dem Bauabschluss zu besichtigen. Das erste Bild (9109) an diesem schönen Sommertag zeigt die auf dem Gleis 2 eingefahrene S3-15363, Belp - Biel/Bienne mit dem RABe 515 030-5 mit den nun fertiggestellten Perronzugänge mittels Treppen und Lift beim Gleis 2, weiter fallen auch das sanierte Bahnhofgebäude und Güterschuppen aus der guten alten GTB-Zeit auf. Weiter gelangen die Bahnkunden nun von der Kirchstrasse und Dorfstrasse auf beide Seite zu den Perrons, welche durch eine neue Unterführung, auf dem Bild 9110 ersichtlich, verbunden wird. Dazu sehen wir auch das beleuchtete Geländer sowie die sich in der Renaturierung befindlichen Bords neben der Treppe. Das Bild 9112 widmen wir dem nun auch schon 120 Jahre alten Aufnahmegebäude und Güterschuppen, welche nicht nur schön saniert wurden, sondern zu gleich auch gut in die Moderne passen, wie auch auf dem Bild 9114 ersichtlich. Beim Bild 9114 werfen wir nicht nur ein Blick auf die erhellte Stationsanlage mit dem teilweisen überdeckten Gleis 1, sondern auch auf die Fahrleitung. Nachdem die Gleise zum dritten Mal gestopft wurden, wurden auch die Endarbeiten an der Fahrleitung durchgeführt. So sehen wir wie der Fahrdraht nun mittels Hänger-Klemmer definitiv mit dem Hängeseil verbunden ist. Das letzte Bild von Wabern Bild 9116) zeigt auch der Wandel der Umgebung der heutigen S-Bahnstation. So erkennen wir im Hintergrund die neue Wohn- und Gewerbe-Überbauung Gurtenbrauerei sowie dem grosszügig angelegten Velounterstand beim Gleis 1, welcher heute auch auf den gesellschaftlichen Wandel mit deren Verhalten hinweist. Weiter beachten wir auch die Gleisanlagen mittels Betonschwellen und die beiden Ausfahrsignale in Richtung Bern.


In diesem Projekt ist auch der Ausbau der drei Kilometer zwischen dem Frischingweg in Wabern und Kehrsatz Nord auf Doppelspur integriert. Grund genug noch weiter nach Kehrsatz Nord weiterzufahren. Nach einem kurzen Fussmarsch in Richtung Bahnhübergang Breitenacker kam mir auf dem Bild 9117 die S4-15458, Langnau i. E. - Burgdorf - Bern - Belp - Thun mit RBDe 565 738-2, B 6 606 B-Lego 544 und ABt 978 entgegen. Dahinter der Greentower und das Chlywabereholz. Auf dem Bild 9119 sehen wir von der Balsigermatte aus wie ein neuer MIKA der BLS, unterwegs als S4-15463 von Thun via Belp - Bern nach Burgdorf -Langnau i. E. auf der neuen Doppelspur kurz nach dem Bahnübergang Breitacker den nun in der Praxis üblichen Spurwechsel vom Thuner- auf das Bernergleis vornimmt. So können die S4 und S44 in Kehrsatz in Kehrsatz schlänker von der Ein- auf die Doppelspur wechseln. Weiter beachten wir auch die Fahrleitung mittels Abspannjoche mit doppelter Abspannung.


Links hinten erkennen wir eine weitere Neuüberbauung im Einzugsgebiet der Haltestelle Kehrsatz Nord. Abgerundet wird das Bild mit den Wälder des Chlywabereholz und dem Tannacker sowie dem Bauerngut Breitenacker. Das letzte Bild dieser Reportage (9120) zeigt wie in Kehrsatz Nord die beiden Perrons auf 220 Meter, wie bereits in Wabern, verlängert wurden, damit auch hier längere Züge halten können, wie die S3-15367, Belp - Biel/Bienne mit den beiden vierteiligen RABe 515 004-0 und 009-9 mit je einer LüP von 102'600 mm.


Mit der kompletten Modernisierung der Station Wabern und der nun durchgehenden Doppelspur vom Frischingweg vor Wabern bis Kehrsatz kann die Leistungsfähigkeit der ehemaligen Gürbetal-Bahn (GTB) weiterhin gesteigert werden wo u.a. dank höheren Fahrgeschwindigkeiten die Anschlüsse in Thun und Bern besser gewährleistet werden können. Weiter können bei Unterbrüche im Aaretal u. a. auch infolge Bauarbeiten zusätzlich Züge des SBB-Fernverkehrs wie auch Güterzüge durch das ländliche Gürbetal umgeleitet werden.

Zu erwähnen ist noch dass die Züge der S-Bahnlinie 4, Thun - GBS - Bern - Burgdorf -Langnau i. E. infolge Bauarbeiten vom 02. -23. Juli 2021 auf dem Streckenabschnitt ab Bern via Burgdorf nur bis Ramsei verkehrten. Zwischen Ramsei und Langnau i. E. wurde ein Bahnersatzverkehr mittels Bussen nach einem Spezialfahrplan eingerichtet.


Mit diesen Bildern von einem Abschluss eines weiteren bls-Infrastrukturprojekts wünsche ich Euch allen noch ein schöner Sonntag-Abend.


Freundliche Grüsse




Augenschein am Eigergletscher


Liebe Eisenbahnfreunde


Am 05. Dezember 2020 konnte nach 908 Bautagen der Eiger Express der Jungfraubahn Holding AG seinen Betrieb aufnehmen. Mehr zu diesem Projekt und deren Bau, welches Euch sicher auch unter dem Namen V-Bahn bekannt ist, könnt Ihr unter dem Link https://www.jungfrau.ch/jungfraujoch-top-of-europe/v-bahn/ entnehmen.

Grund genug am 19. Juli 2021 bei prächtigem Bergwetter einen Augenschein am Eigergletscher auf 2328 Meter über Meer zu nehmen. "Klassisch" erreichte ich via Grindelwald - WAB - Kleine Scheidegg und das letzte Teilstück mit der JB den Bahnhof am Eigergletscher, welcher in der Zeitspanne vom Sommer 2018 bis Winter 2020 massiv ausgebaut wurde.


Schon auf dem ersten Bild (9093_a) sehen wir was vor dem Eiger neu erbaut wurde und zwar mit dem Bau des Terminals, welchen die Besucher mit der Seilbahn ab Grindelwald Terminal erreichen und dort auf dem neu gebauten Gleis 3 auf die Züge der JB umsteigen können. Im Hintergrund erkennen wir die Passerelle, wo man von den Gleisen 1 und 2 zum neuen Gleis 3 gelangt. Auf dem Bild 9097 werfen wir nochmals ein Blick auf die Passerelle in Blickrichtung Kleine Scheidegg sowie eine sogenannten Mixtraktion mit Bhe 4/8 221 und BDhe 4/8 217 als Zug 547, welcher von der Kleinen Scheidegg her den Bahnhof Eigergletscher in Richtung Jungfraujoch verlässt. Rechts das mit Toren versehene Gleis 3, welches in den neuen Terminal führt. 


Ab dem Bild 9098 werfen wir Blicke in den futuristisch erstellten Terminal mit dem Gleis 3 in deren Panoramahalle, wo wir auf dem Bild 9099 auch ein Auge auf die Bahntechnik werfen, u.a. mit dem neuen Gleis mittels Zahnstange System Strub/von Roll. Auf dem Bild 9100 fahren die BDhe 4/8 211 und Bhe 4/8 223 als Zug 1546 vom Jungfraujoch her im Terminal Eigergletscher ein. Rechts hinten sehen wir bereits die Besucher, welche das Gleis 3 mittels der neuen 3S-Bahn "Eiger-Express" Grindelwald - Eigergletscher auf die Züge der Jungfraubahn umsteigen werden. 


Das Bild 9102 zeigt eine Detailaufnahme von den Deckenstromschienen und den Doppel-stromabnehmer der mit Drehstrom 3 x 1125 V (50 Hz) elektrifizierten Zahnstangenstrecke der JB. Weiter beachten wir auf dem Bild 9102 die Firmenschilder der SLM und ABB am 29 jährigen BDhe 4/8 211, welcher auf dem Bild 9103 von den Gästen zur Fahrt als Zug 1549 auf das Jungfraujoch bestiegen wird. Wir beachten auch die Sektorenanzeigen und Monitore, welche die Besucher auf reservierte und freie Plätze hinweisen. Dazu hat die Jungfraubahn sämtlichen Doppeltriebwagen an deren Einstiegstüren mit den Boarding-Nummern versehen. Weiter im JB-Teil des Terminals ist auch eine BLZ  integriert, welches wir auf dem Bild 9104 wahrnehmen. Zusammengefasst kann man sagen dass man in dem gut beschilderten und beschriebenen Terminal ein Hauch von Flughafen-Atmosphäre einatmet. 


Auf dem Bild 9105 sind die Bhe 4/8 222 und BDhe 4/8 213 als Zug 557 von der Kleinen Scheidegg her auf dem Gleis 2 im Bahnhof Eigergletscher eingefahren. Dahinter die Glasfront des Terminals mit dem Gleis 3. Aus der neuen Abfahrtshalle des Terminals verlassen die Bhe 4/8 223 und BDhe 4/8 211 auf dem Bild 9106 den Bahnhof Eigergletscher als Zug 1557 in Richtung Jungfraujoch auf 3454 Meter über Meer, danach schliessen auf dem Bild 9107_a die Tore auf dem Gleis 3 zur Abfahrtshalle. 


Weiter werfen wir hier auch ein Blick auf die Fahrleitung und Signale. Mit dem Ausbau des Bahnhofs Eigergletscher wurde auch das Portal des Tunnels in Richtung Top of Europe dementsprechend angepasst. So befindet sich die Weiche vom Gleis 3 ab Terminal und derem ab der Kleinen Scheidegg im Tunnel. Auf dem Bild 9108 verschwindet die Mixtraktion mit dem BDhe 4/8 211 und Bhe 4/8 223 als Zug 1557 im 7207 m langen Tunnel, welcher mit einer maximalen Neigung von 250 Promille auf das Jungfraujoch führt. Weiter sehen wir dass am Bahnhof Eigergletscher immer noch Abschlussarbeiten vorgenommen werden. 


Nach gut dreistündigem Aufenthalt am Eigergletscher marschierte ich beeindruckt von der Leistung der am Bau beteiligten Fachspezialisten via Fallboden auf die Kleine Scheidegg hinunter. Ich kann eine individuelle Besichtigung des ausgebauten Bahnhof Eigergletscher nur empfehlen, wo man auch Blicke in die (Bahn)-Technik werfen kann, weiter lädt der Terminal mit Souvenirläden, Restaurant und Aussichtsterrasse in Blickrichtung Eiger, Mönch, Jungfrau zum Verweilen ein. So dient heute der Bahnhof Eigergletscher als wichtiger Bestandteil des V-Bahn-Projekts als Umsteigepunkt zum Jungfraujoch und zugleich, muss auch erwähnt werden, hat der Bahnhof auf der Kleinen Scheidegg an Bedeutung verloren.

Mehr zu diesem Projekt am Eigergletscher kann auch aus der Schweizer Eisenbahn-Revue 2/2021 sowie aus dem Geschäftsbericht 2020 der Jungfraubahn Holding AG entnommen werden.

Mit diesen Bilder aus dem Berner Oberland wünsche ich Euch allen noch eine schöne Zeit.

Freundliche Grüsse



BLS MIKAS im Einsatz


Liebe Eisenbahnfreunde

Ich hoffe Ihr konntet schöne Pfingsttage verbringen.

Am 23. Mai bei angenehmen Frühlingswetter fuhr ich nach Ins um die MIKA's der bls im Einsatz auf der BN erstmals abzulichten. Da aktuell die Strecke von Neuchâtel nach La Chaux-de-Fonds infolge Bauarbeiten unterbrochen ist, benötigt die bls auf der IR-Linie 66 von Bern nach Neuchâtel/Neuenburg zwei Fahrzeugumläufe. Wie Ihr auch aus den beiden PDF-Dateien im Anhang entnehmen könnt, sind nach etwas mehr als 16 Jahren die EW-III-Pendelkompositionen auf der BN Geschichte und wurden ab dem 10. Mai d. J. durch die neuen Triebzüge des Typs RABe 528 "MIKA" abgelöst. 

Auf dem Bild 9073 sehen wir den RABe 528 108-4 als IR 3927, unterwegs von Neuchâtel nach Bern während dem Zwischenhalt in Ins. Eine gute halbe Stunde später konnte ich vor dem geschlossenen Einfahrsignal Ins vor der Berner Alpenkette sowie deren Voralpen den am 07. Mai 2021 von der bls übernommenen RABe 528 107-6 unterwegs als IR 3926 von Bern nach Neuchâtel ablichten. (Bild 9074).


Ich fuhr dann mit RABe 528 107-6 als IR 3929 von Ins nach Bern wo mich vor allem die ruhige Fahreigenschaft des Triebzuges auffielen, weiter sind auch die Fahrgasträume sehr hell und freundlich gestaltet.

Ab dem 13. Juni d. J., wo die RABe 528 auch auf der S4 von Thun via Gürbetal - Bern - Burgdorf nach Langnau i. E.(längste Linie der S-Bahn Bern) zum Einsatz kommen, ergeben sich weitere Gelegenheiten zum Fotografieren, dies auch für die RBDe 565-Pendelzüge, die nämlich durch die MIKA abgelöst werden.

Mit diesen zwei Bilder aus dem Grossen Moos und PDF-Dateien mit Informationen zu den MIKA's wünsche ich Euch allen noch ein schöner Nachmittag und morgen ein guter Start in die neue Woche.




Modernisierung der Senstalbahn

Liebe Eisenbahnfreunde

Wie Ihr aus diversen Medien u. a. Eisenbahn Amateur 5/2021, entnehmen konntet, wurde auf der Sensetalbahn (STB) nach 15 Monaten Bauzeit am 05. April 2021 der Verkehr wieder aufgenommen.

Mehr dazu könnt Ihr auch unter dem folgenden Link https://news.sbb.ch/medien/artikel/103962/sensetalbahn-bahnstrecke-flamatt-laupen-wieder-offen entnehmen.

Über die Geschichte der am 20. Januar 1904 eröffneten und 1938 elektrifizierten Berner Dekretsbahn kann unter dem Link https://sensetalbahn.ch/ weiter Wissenswertes abgerufen werden.

Bevor wir auf den Bildbericht eingehen, möchte ich Euch noch drei geschichtliche Anhaltspunkte nicht vorenthalten. Denn die STB diente vielmals auch als Ausweichroute, wenn z. B. auf der SBB-Linie Bern – Lausanne (IC-Linie 1) oder Bern – Neuenburg (BN) Unterbrüche figurierten. So wurde u. a. im November 1985 ein Intercity Genève – St. Gallen der SBB infolge Streckenunterbruch auf dem SBB-Abschnitt Lausanne – Fribourg/Freiburg in Lausanne gewendet und fuhr via Yverdon nach Neuchâtel und weiter über die BN bis Gümmenen wo er dann via Laupen – Flamatt mittels zwei Neigungen von 36 Promille wieder in seine Stammstrecke einmünden konnte. Siehe dazu den Bildbericht im Eisenbahn Amateur 5/1987.

Wurden weiter auf dem 2018 ausserbetrieb gesetzten Abschnitt Rosshäusern – Gümmenen via alten Rosshäuserntunnel – Gümmenen auf der BN  in der Schnurremühle nächtliche Bauarbeiten durchgeführt, welche meistens bis morgens um 05:00 dauerten, so kam auch hier die STB als Ausweichlinie zum Zug welche dann vom Postzug 91852, Bern ab 03:43 Uhr benutzt werden konnte. Weiter wurden 1989 durch die Equipe des damaligen Bahnmeister 5 BN (Stützpunkt Bern-Holligen) die Fahrleitungsanlagen entsprechend revidiert mit welcher sich die Lebensdauer um weitere 30 Jahre(!) verlängerte.

Nun wenden wir uns den Bilder von meiner Streckenbefahrung und Begehung vom 22. April d. J. zu. Das erste Bild 17-STB Flamatt vom 08. April d.J. konnte ich von unserem Eisenbahnfreund Hans Rothen übernehmen, es zeigt den Hausperron 1 in Flamatt wo alle Züge nach/von Laupen verkehren. So wurde der Perron  u. a. auf der Seite Bern um 25 m verlängert und BehiG-konform auf 55 cm erhöht. Auf dem Bild 9034 verlässt die S2-15248 mit RBDe 565 725-9, B6 618, 603 und ABt 965 Flamatt auf dem 36 Promille-Gefälle in Richtung Flamatt Dorf - Laupen. Wir werfen ein Blick auf das Geleise mit dem Wechsel des Oberbaues von Holz- auf Betonschwellen. Links ein Blick auf Flamatt und rechts auf die SBB-Linie Bern - Lausanne. Wenig später konnte ich vor einem Weidenkätzchenstrauch die S2-15253 mit RBDe 565 726-7, B6 619, 616 und ABt 966, unterwegs von Laupen nach Langnau i. E. auf der 36 Promille Rampe zwischen Flamatt Dorf und Flamatt ablichten. Wir sehen hier auch die erneuerte Fahrleitung vom Grundtyp NT (New Technology) hier auf dem Bild 9035 mit einfacher Abspannung, welcher nun auch auf der STB anzutreffen ist.


Die nächsten vier Bilder widme ich der Haltestelle Flamatt Dorf, welche mit der Modernisierung eine nicht alltägliche Neuigkeit anbietet. Denn auch hier wurde der Perron auf 230 m Nutzlänge verlängert und zwar über die Sensebrücke von Fribourger/Freiburgerboden auf Bernerboden! Auf dem Bild 9036 lichtete der Verfasser dieser Reportage vom Kanton Bern aus die in Flamatt Dorf im Kanton Fribourg/Freiburg eingefahrene S2-15250 mit RBDe 565 732-5, B6 611, 624 und ABt 972 mit der Sense, welche zugleich die Kantonsgrenze markiert und dem Autobahnviadukt der A12, welche das Dorf Flamatt seitdem entsprechend prägt.ab. Wenn dann ab dem Fahrplan 2023 in den HVZ die S2 mit zwei 104,90 m langen RABe 528.2 (MIKA) geführt werden, dann werden in Flamatt Dorf die Bahnkunden je nach Lage aus beiden Kantone ein- und aussteigen, sicher dann wieder ein Fotomotiv mehr. Auf dem Bild 9037 werfen wir vom Perron auf der Sensebrücke ein Blick in Richtung Neuenegg mit dem Gleiskörper, der Fahrleitung vom Grundtyp NT sowie einem Fachspezialisten der ARGE, welcher noch Abschlussarbeiten ausführt. Zu erwähnen ist hier noch das die Gemeinde Neuenegg an einem offiziellen Zugang zur ausgebauten Haltestelle kein Interesse zeigte, aus meiner Sicht schade. Auf dem Bild 9039 werfen wir neben der eingefahrenen S2-15255 mit RBDe 565 725-9, B6 618, 603 und ABt 965 auch ein Blick auf die Mühle Flamatt, welche auch über einen Gleisanschluss verfügte, Thermische Traktoren der STB führten von Neuenegg aus Manöver mit Güterwagen zur Mühle und wieder zurück nach Neuenegg. Weiter sehen wir rechte das wenig bekannte Logo der STB an der Stationstafel. Das letzte Bild in Flamatt Dorf zeigt die einfahrende S2-15255 mit RBDe 565 733-3, B6 608, 625 und ABt 973 mit der modernen Infrastruktur mittels Fahrleitungs- und Signalanlagen. (Bild 9040)


Mit der links im Bild 9041 ausfahrenden S2-15255 erreichte ich Neuenegg. Hier wurde der Bahnhof "total umgestochen" wie man bei uns in der Schweiz so schön sagt. Links erkennen wir noch das ehemalige Bahnhofgebäude aus den 1960er Jahren, welches heute drittvermietet ist. Neu liegen die Geleise an einem Haus- bzw. Aussenperron mit der S2-15257 nach Langnau i. E. mit RBDe 565 732-5, B6 611, 624 und ABt 972. Auf dem Bild 9042 sehen wir u. a. wie beim Aussenperron in Fahrtrichtung Bern das Gebäude der Firma Wander AG in den Umbau miteinbezogen wurde, indem es mit einem kleinen Schutzdach für die wartenden Reisenden auf dem Gleis 2 ergänzt wurde. Rechts das ehemalige Aufnahmegebäude sowie dem Turm der Landi Neuenegg, welche zu den früheren STB-Zeiten auch Gleisanschluss hatte. Weiter wurden in Neuenegg beide Gleise durch eine Unterführung mittels Rampe erschlossen sowie einem Zugang ab der Dorfstrasse. Zu erwähnen ist noch das die Infrastruktur in Neuenegg lange aus vier Gleise bestand, sowie mit zwei zusätzlichen Industriegleisen zur Firma Wander AG.wo auch viele Rangierbewegungen stattfanden. Die Güterzüge wurden dann durch SBB-Traktion mit Ae 6/6 oder Re 6/6 nach Bern-Weyermannshaus befördert. Auf dem Bild 9043 werfen wir einen Blick auf die über 300 m lange Gleisanlage in Neuenegg vom Bahnübergang Kirchgasse in Richtung Laupen. Dieses Bild zeigt auch der Wandel der Gemeinde Neuengg mit einer konstant steigender Einwohneranzahl. So zählte die Gemeinde im Jahre 1950 2'800 Einwohner und 5'565 Einwohner per 31. Dezember 2019, dazu die Neubauten auf der rechten Bildseite.


In Laupen endet die Bahnlinie nun ca. 300 m vor dem ehemaligen Bahnhof und zwar vor dem Bahnübergang Bösingenstrasse direkt unter dem Schloss wie auf dem Bild 9046 mit der S2-15261 mit RBDe 565 729-1, B6 602, B-Lego 540 und ABt 969. Weiter wurde der neue Haltepunkt Laupen zusätzlich mit einem gut 250 m langen Kopfgleis in Fahrrichtung Neuenegg versehen, welches als Abstellgleis dienen wird, auf dem Bild 9047 mit Signal und Technikkasten.

So können in Laupen die Züge nun auch gestärkt resp. geschwächt sowie während den Abstellzeiten auch gereinigt werden. Das Abschlussbild  9048 zeigt ein Blick neben dem S2-Zugpaar 15256/15263, wo am Perron noch gearbeitet wird, So entstehen im neuen Areal wo auch auf die Buslinien umgestiegen werden kann, u. a. 235 Veloabstellplätze sowie 55 P&R-Parkplätze, zwei davon Behindertenparkplätze


Somit ist die Zukunft der STB mehr als nur gesichert, welche heute neben dem Berufsverkehr auch dem Freizeitverkehr zu Gute kommt, dient doch die Region Sense (Flamatt/Neuenegg/Laupen) auch als Naherholungsgebiet der beiden Ballungszentren Bern und Fribourg/Freiburg welches schon jetzt von Vielen entsprechend genutzt wird.

Mit diesen Bilder aus dem Sensetal wünsche ich Euch alles Gute und bleibt weiterhin gesund.




BLS Haltestelle Kumm 75/17

Liebe Eisenbahnfreunde

Eigentlich hatte ich vor heute Nachmittag den Bildbericht zur Modernisierung der Sensetalbahn (STB) zu verfassen. Doch der gestrige Augenschein im Berner Oberland und das Animieren eines guten Kollegen/Eisenbahnfreund auf dem Heimweg veranlassen mich Euch hier wieder einmal Aktuelles aus dem täglichen Eisenbahnbetrieb von der BLS zuzustellen. Am 08. Mai 2021) fuhr ich mit Eisenbahn und Bus bis zur STI-Haltestelle Ghei und erreichte dann nach einem knapp 10-minütigen Fussmarsch die 2001 aufgehobene Haltestelle Kumm an der Kursbuchlinie 310 auf dem Streckenabschnitt Thun - Spiez wo ich in gut 75 Minuten 17 Züge (elf Reise-, fünf Güterzüge sowie ein Dienstzug) bei schönem Maiwetter beobachten konnte, daher mein Betreff Kumm 75/17.

Schauen wir uns doch die Auswahl mit den neun Bilder von Kumm am Thunersee an. Auf dem ersten Bild 9057 sehen wir den IC 1075 der Linie 6 von Basel SBB via Bern nach Interlaken Ost geführt von einem EW IV-Pendelzug umringt vom Beatenberg, Wetterhorn, den Schreckhörner, Eiger, Mönch und Jungfrau sowie Morgenberghorn, Schwalmere und Dreispitz. Doch wir beachten auch den Thunersee, Spiezberg sowie die frühlingsgrünen Wiesen, welche sich dank den Regenfällen in dieser Woche entsprechend verfärben konnten. Wenige Minuten später folgte der SBB-Cargo-Zug 43720 geführt von zwei Re 484 unterwegs in der Relation Süd-Nord. Bild 9058 bei der BLS die Triebzüge der Serie 535 "Lötschberger" in letzter Zeit wieder durch vermehrte Störungen auffallen, was in Spiez den Ausfall des RE 4172 nach Bern zur Folge hatte, mussten für die Leistung des RE 4177, Bern - Domodossola/Zweisimmen die zwei Dispo-NINA einspringen. Auf dem Bild 9059 sehen wir die zwei dreiteiligen RABe 525 unterwegs bei Kumm am Thunersee mit den rechtsufrigen Ortschaften Oberhofen und Hilterfingen. Zu erwähnen sei hier noch das die beiden NINA in Spiez, nachdem die Reisenden in Lötschberger über die Bergstrecke und ins Simmental umsteigen konnten, wendeten und als Dienstzug wieder nach Bern zurückfuhren. 


Weiter durchlaufen bei der BLS die 18 Lokomotiven des Typs Re 465 in der Werkstätte Bönigen seit letztem Jahr eine Revision 3 inkl. einem Refit. So werden u.a. die nicht mehr benötigten Vielfachsteuerungen zu den Stufenschalterlokomotiven durch die beiden Systeme ZMS und ETB ersetzt, mehr dazu kann in der Ausgabe SER 4/2020 entnommen werden. So können sich nun die Re 465 auch mit den Re 485, 486 (TRAXX) und Re 475 (Vectron MS) gegenseitig fernsteuern. Dazu sehen wir auf dem Bild 9060 die Re 465 012-3 mit der Re 485 007-9 vor dem Transitgüterzug 40251 unterwegs am Thunersee in Richtung Süden. Wenig später sehen wir auf dem Bild 9062 den IC 978, Interlaken Ost - Basel SBB auf der Linie 61, befördert von der SBB-Re 460 016-9 vor einem IC 2000,welcher nun auch schon ein knappes Vierteljahrhundert das Bild vom SBB-Fernverkehr prägt. Der zweite Süd-Nord-Transitgüterzug, welchen ich im Kumm ablichten konnte, war auf dem Bild 9064 der 43680 von SBB-Cargo International (SBBIN) mit zwei Vectron der Baureihe 193 und erst noch in beiden Farbvarianten. Die drei Güterzüge in der Relation Nord-Süd während meinem fünfviertelstündigen Aufenthalts wurden alle von BLS Cargo geführt. So sehen wir auf dem Bild 9066 die Re 465 013-1 zusammen mit der Re 486 507-7 vor dem Containerzug 43413. 


Noch bis in den Dezember 2022 werden die RE von Bern über die Lötschberg-Scheitelstrecke und nach Zweisimmen durch die Triebzüge des Typs 535 geführt, bevor die RABe 528 (Flirt 4) diese Dienste übernehmen. Auf dem Bild 9068 sind vier Lötschberger, je zwei von Brig und Zweisimmen her, unterwegs als RE 4176 von Spiez her nach Thun - Münsingen - Bern vor der Kulisse der Berner Alpen und des Thunersees. Auf dem letzten Bild welches ich im Kumm ablichtete sehen wir die E 186 103-8, gemietet von Railpool vor dem BLS-Cargozug 43525 auf dem Weg in Richtung Italien. Weiter werfen wir hier noch ein Blick auf die Infrastrukturen mit der Wegunterführung sowie den Fahrleitungsanlagen. In Spiez konnte ich mit einem Schnappschuss Bild 9071 den mit zwei Refit-Re 465 bespannten Transitgüterzug 40046 ablichten. Wir sehen die Re 465 015-6 (R3 Bö 30.10.20) vor der Re 465 018-0 (R3 Bö 12.03.21). Schon ist zu erkennen wie sich die lindengrünen Lokomotivkasten je nach Belichtung entsprechend präsentieren. Links im Bild sehen wir den RABe 525 008-1.


Das Schlussbild dieser Reportage (20210508) entstanden mit dem Smartphone zeigt den schneebedeckten Niesen und dem frühlingsgrünen Wald von meinem Standpunkt im Kumm. Sind wir ehrlich diese Landschaftsaufnahme kann doch auch an Übersee erinnern...


Wie bereits erwähnt ist der Fotostandpunkt Kumm, welcher von vielen Eisenbahnfotografen genutzt wird sehr gut erreichbar, man hat alle 30 Minuten eine Verbindung mittels der STI-Bus-Linie 1 von/nach Spiez und vom Licht her empfiehlt sich am besten der spätere Nachmittag.

Mit diesem Augenschein aus dem täglichen Betrieb von der bls wünsche ich Euch allen noch eine schöne Zeit sowie ein guter Start in die Auffahrtswoche.



SBB Re 420 1. Serie im HB


Liebe Eisenbahnfreunde

Im aktuellen Eisenbahn Amateur (4/21) und auf www.bahnonline.ch sind aktuelle Beiträge über den EW I zu entnehmen, wo eine Waggon-Epoche bei uns in der Schweiz nach 65 Jahren sich ihrem Ende neigt, dazu das passende Schlussbild dieser Reportage.

Zu den Einheitswagen I der SBB kommt man traktionsmässig nicht um die Re 4/4 II resp. Re 420 herum, welche mit 276 abgelieferten Lokomotiven die bisher grösste Triebfahrzeugserie in der Schweiz darstellte. Diese Serie wird sich infolge Ausrangierungen entsprechend verkleinern. Und da ich weiter regelmässig nach Zürich fahre nehme ich nach deren Ankünfte von Bern her und der Weiterfahrt mit dem ZVV immer ein Augenschein im HB.

Die Halle des Zürcher Hauptbahnhofes, welche heute im Fernverkehr vorwiegend von Triebzügen geprägt wird, sei dies von den ICN, Giruno, Twindexx, Astoro und den KISS von Seiten der SBB sowie dem ICE, TGV und dem ETR 610 der FS.

Lokomotivbespannte Züge sind noch der IC 2000 sowie der Railjet. Doch wir sehen auch heute nach wie vor lokomotivbespannte Züge im HB, welche grösstenteils mit den Re 4/4 II der ersten Serie (11107-11155) geführt werden, diese 49 Lokomotiven wurden in der Zeitspanne ab dem 20. Januar 1967 bis 29. November 1968 von den SBB übernommen. 

Nun zu den sechs Impressionen mit diesen nach wie vor stolzen Lokomotiven. Am 06. Juni 2020 konnte ich im HB die Re 4/4 II 11151 ablichten, nachdem sie den IC 181 von Stuttgart Hbf her in Singen (Hohentwiel) übernommen hatte und über die IC-Linie 4 in die Limmatstadt zog. Die am 30. Mai 1968 von den SBB übernommene Lokomotive erhielt per 15. Juni 2012 in Bellinzona eine Revision 2 sowie durchlief am 23. Januar 2020 auch in Bellinzona eine Technische Kontrolle. Am 22. Januar 2021 wäre die als Re 420 151-3 bezeichnete Lokomotive revisionsfällig geworden. Nun wurde sie am 27. Januar 2021 im Rollmaterialsystem für abgestellt erklärt und am 03. März d. J. ausrangiert. Mehr zu den aktuellen Rollmaterial-Revisionen und Technischen Kontrollen bei uns in der Schweiz kann auf Seite 499 des EA 11/2020 entnommen werden. 


Am 09. September 2020 war die ehemalige Swiss-Express-Lokomotive Re 4/4 II 11133, Ue Oer 30. August 1968 auch auf der IC-Linie 4 zwischen Singen (Hohentwiel) und Zürich unterwegs wo sie den IC 185, Stuttgart Hbf - Zürich in den HB beförderte. 


Die nächsten drei Aufnahmen stammen vom 19. November 2020. So sehen wir die am 20. Juni 1968 von den SBB übernommene Re 4/4 II 11152 in der Halle des Zürich HB. Interessant waren/sind die aktuellen Revisionsdaten am Lokkasten. So können wir auf dem Bild 20201119_02 entnehmen das die Lokomotive am 29. Mai 2010 in Bellinzona die Revision 1 durchlief, und dann folgten zwei technische Kontrollen per 20. Dezember 2017 und 07. Dezember 2018 und erhielt per 11. Februar 2020 im Tessiner Hauptort die fällige R1. Am gleichen Datum war die am 08. Dezember 1967 von den SBB übernommene Re 4/4 11125 zur Bespannung des IC 181 von Singen (Hohentwiel) her eingeteilt. Auch hier die Revisionsdaten laut Kastenanschrift: R1 Be 14.05.13 und TK Be 06.12.19. Am 27. März d.J. konnte ich die Re 420 125-7 auf dem Gleis 18 Seite Landesmuseum mit einer EW I-Pendelkomposition als Nonstop-IC 590 der Linie 3 nach Basel SBB ablichten. Dieser IC fuhr noch tags darauf. Seit dem 29. März d. J. verkehrt der TGV 9226 nach Paris Gare de Lyon in diesem Fahrplanfenster.

Weiter sehen wir das die Lokomotive per 14. Dezember 2020 ihre zweite Technische Kontrolle durchlief. Da 1967 die damalige BBC die Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) übernahm wurde die Lokomotivmontage ab Januar 1968 von Münchenstein nach Zürich Oerlikon verlegt. Somit war die Re 4/4 II 11125 die letzte Lokomotive, welche in Münchenstein für die SBB fertig gestellt wurde. Insgesamt wurden mit den Re 4/4 II 11116-11125 zehn Lokomotiven im Kanton Basel-Landschaft montiert.


Betreffend Übernahmedaten der Lokomotiven konnte ich auf das Verzeichnis der Triebfahrzeuge der SBB mit Elektro-und Verbrennungsmotoren 1902 - 1999 von Hermann Raabe herausgegeben vom  Verein Rollmaterialverzeichnis Schweiz und dem LOKI Spezial Re 4/4 II, III von Franz Eberhard aus dem Jahre 2010 zurückgreifen.

Zum Abschluss dieses Berichtes möchte ich Euch eine Mitteilung aus dem EA 4/21 nicht vorenthalten. Mitte Februar d. J. wurde die Re 420 506-8 der MBC, ex BLS-Re 420 506-8, welche von den SBB am 10. November 1967 als Re 4/4 II 11142 übernommen wurde, bei einem Anprall beschädigt. Nun wird die 53,5 Jahre alte Maschine im SBB-Werk Bellinzona instandgesetzt, währenddem SBB Cargo Re 421 mir den Baujahren 1984-1985 abstellt, ausrangiert oder verkauft. Das sagt doch auch viel über die Qualität aus, welche von der damaligen Industrie abgeliefert wurde!

Mit diesen Bilder aus Zürich HB wünsche ich Euch allen noch eine schöne Zeit und bleibt weiterhin gesund.



Erneuerung Saaneviadukt Part IV


Liebe Eisenbahnfreunde

Letztes Jahr habe ich Euch mittels drei Parts über die Erneuerung des Saaneviaduktes auf der Linie Bern - Neuenburg (BN) berichtet, diese Reportagen sind u. a.unter www.seak.ch abrufbar.

Seit dem Betriebsbeginn am 22. Februar 2021 wird der Saaneviadukt nun doppelspurig befahren, somit ist nun der 17 km lange Abschnitt Bern - Gümmenen durchgehend doppelspurig befahrbar. Um die dazugehörenden Abschlussarbeiten vorzunehmen, wurde die Bahnlinie zwischen Bern Brünnen Westside und Kerzers am 19. Februar 2021 ab 20:10 Uhr bis 21. Februar Betriebsschluss total gesperrt mit Bahnersatzbussen.

Grund genug am 20. Februar d. J. bei herrlichem Vorfrühlingswetter die Bauarbeiten in Gümmenen zu besuchen. Auf dem Bild 8993 sehen wir die Am 843 504-2 vor einem schweren Bauzug bestehend aus Schotterwagen und einer Gleisbaumaschine. Das zweite Bild (8995) zeigt wie bereits nach gut 18 Stunden Arbeit die Einfahrweiche Seite Bern bereits entfernt wurde und die neuen Schienen bereits verlegt sind. Auf dem Bild 8997 nehmen wir die Detailarbeiten bei der Beschotterung der Fahrbahn wahr. Auf dem Bild 9000 mit Blick auf den Saaneviadukt (wie bereits auch auf dem 8995) sehen wir wie sich mit dem Aufbau der breiteren Betontröge bestehend aus 90 Elemente à 50 Tonnen die Steigung über den Bahndamm zum Viadukt erhöht hat, denn die Schienen liegen nun mit der Erneuerung 1,5 m höher. Weiter werfen wir auf diesen Bildern noch ein Blick auf die Fahrleitung, welche hier nach wie vor auf die bereits ausgebaute Einfahrweiche abgestimmt ist. Das Abschlussbild 9001 zeigt die Fach-Spezialisten vom Gleisbau welche die ausgebaute Einfahrweiche Gümmenen Seite Bern für die Weiterverwertung vorbereiten. Denn hier sei auch an diejenigen Eisenbahner gedacht, welche vor allem während Wochenenden und nachts arbeiten, denn es handelt sich hier nicht nur um Schwerarbeit, sondern diese Arbeiten müssen gleichzeitig auch höchsten Präzisionsanforderungen genügen.


Am 02. März 2021 fuhr ich wieder nach Gümmenen um nun den doppelspurigen Betrieb zu beobachten. Das Bild 9008 zeigt das mit dem Ausbau des Abschnitts Rosshäusern - Gümmenen mit dem neuen Rosshäuserntunnel und der Erneuerung des Saaneviaduktes vor allem der Fahrplan stabilisiert wird. So war Gümmenen bis am 19. Februar d. J. Kreuzungsstation der S52, Bern - Kerzers resp. Kerzers - Bern mit den RE resp. seit dem 13. Dezember 2020 IR 66 von Bern nach La Chaux-de-Fonds und umgekehrt. So sehen wir die S52-16251, Kerzers - Bern mit RBDe 566 II 237-4, B6 628 und ABt 937, welche Gümmenen pünktlich verlassen hat und nun auf den leicht verspäteten IR 66-3924, Bern - Neuenburg (Streckensperrung Neuchâtel - La Chaux-de-Fonds vom 01.03.21 -31.10.21) geführt von einem EW III-Pendelzug nicht mehr abwarten musste und sich nun beide Züge auf dem Bahndamm zwischen dem Saaneviadukt und der Stationshorizontale trafen. Da dieses Bild "schnappschussartig" entstand wurde die Re 465 003-2 vom Fahrleitungsmast "geteilt". Auf dem Bild 9010 fährt die S5-15552 nach Neuenburg/Murten  mit den RABe 525 033-7 und 003-0 von Bern her in Gümmenen ein. Wir beachten die Ausfahrsignale in Richtung Bern, das Gleis beim gelben Sicherungskasten, welches nun die ehemalige Einfahrweiche ersetzt, sowie am rechten Bildrand unten das Trasse der Sensetalbahn (STB), wo die Züge von Laupen her bis zum Sommerfahrplan 1993 in die damalige Landstationen Gümmenen einmündete. Das Bild 9013 zeigt den IR 66-3926, Bern - Neuenburg mit Re 465 009-9 und Bt 993 auf dem Bahndamm zwischen dem Saaneviadukt und der Haltestelle Gümmenen. Wir beachten die angepasste Fahrleitung mit dem Abspannjoch mit doppelter Abspannung (Fahrdraht und Tragseil) sowie das Bahnbord das noch renaturiert wird.


Das folgende Bild 9014 mit der S5-15556 von Bern nach Neuenburg/Murten mit zwei RABe 525 zeigt den Saaneviadukt nach dem Abschluss der Arbeiten, welche auch die Sanierung der Brückenpfeiler beinhaltete und der neuen Stahlbrücke über den Fluss, zusammengefasst: Alt und Neu passen da mehr als nur gut zusammen. Die Bilder 9015 und 9016 zeigen Detailaufnahmen mit den Bögen, den neuen Betontröge und der Fahrleitung des Typ R, welchen die bls bei Fahrleitungserneuerungen nun einsetzt, auch hier sind wir uns einig, da wurde von allen Beteiligten erstklassige Arbeit abgeliefert. Das Abschlussbild 9017 zeigt den nun 120 Jahre alten und denkmalgeschützten Viadukt nach seiner Erneuerung in der Nachmittagssonne in Fahrrichtung Bern dem Fotografen. Wir nehmen hier auch die Verbreiterung der Brückenpfeiler Seite Bern wahr, welche diente um den Kurvenradius der Bahnstrecke in Richtung Rosshäusern zu strecken. Für diese Erneuerung/Sanierung wurden 53 Millionen Schweizer Franken budgetiert, welche über den Bahninfrastrukturfonds des Bundes finanziert wurden.


Mit diesen Bilder eines weiteren Projektabschlusses der bls wünsche ich Euch allen weiterhin frohe Ostern und bleibt gesund.












 
 
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